Jan Knap (*1949), geboren in Chrudim, Tschechien, erlangte anfänglich Bekanntheit als Mitbegründer einer Künstlergruppe. Gemeinsam mit Peter Angermann und Milan Kunc kreuzten sich ihre Wege in den frühen 70er-Jahren, als sie als Studenten von Joseph Beuys und Gerhard Richter an der Kunstakademie Düsseldorf studierten. Im Jahr 1979 schlossen sie sich zur "Gruppe Normal" zusammen. Die drei Maler teilten den Wunsch, eine Kunst zu schaffen, die im Gegensatz zu abstrakten und minimalistischen Werken unmittelbar auf den Betrachter wirkt und leicht verständlich ist. Hinter dem scheinbar schlichten Namen "Gruppe Normal" verbarg sich eine radikale Gegenposition zur zeitgenössischen Kunstszene. weiterlesen…
1984 beschrieb Georg Bussmann in einem Katalogtext zur Ausstellung "von hier aus: Zwei Monate deutsche Kunst in Düsseldorf" die Haltung der Künstler der "Gruppe Normal" als vergleichbar mit "Geisterfahrern, die den Kunstbetrieb schockieren". Zu jenem Zeitpunkt hatte sich die Gruppe bereits aufgelöst und fand lediglich für die Ausstellung zu einem kurzzeitigen Revival zusammen. Jan Knap, einer der Künstler, richtete während der kurzen Existenzphase der Gruppe sein künstlerisches Interesse verstärkt auf religiöse Motive. Obwohl er zu Beginn zurückhaltend war, entschloss er sich 1983, vor dem kurzzeitigen "Normal-Revival" in Düsseldorf, nach einem Besuch in einem Priesterseminar in Rom, nach Italien zu ziehen. Obwohl er nun wieder in Tschechien lebt, erfährt er in Italien Unterstützung von einer loyalen Anhängerschaft, bei der der Aspekt der Ironie im Gegensatz zu deutschen Kritikern nicht im Fokus steht.
1984 formulierte Jan Knap ein Manifest, das seine künstlerische Haltung zwischen bewusster Naivität und vollkommener Ernsthaftigkeit beschreibt, ähnlich der Wirkung seiner Malerei. Im Mittelpunkt seiner Kunst steht die Suche nach Schönheit und Harmonie, wie sie aus seinen atmosphärisch dichten Farbradierungen der Jahre 1986, 1989 und 1990 bekannt ist, die von glücklichen Müttern und engelsgleichen Kindern bevölkert sind.