Claus Böhmler (* 29. Oktober 1939 in Heilbronn; † 23. Februar 2017 in Hamburg) war ein deutscher Bildender Künstler, Zeichner und Medienkünstler. Er war Professor an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg. Böhmler machte eine handwerkliche Ausbildungen im Grafischen Gewerbe als Retuscheur und besuchte anschließend ab 1961 die Werkschule Pforzheim. Von 1963 bis 1968 absolvierte er ein Kunststudium an den Kunstakademien Stuttgart und Düsseldorf und war Schüler von Joseph Beuys. Eines seiner ersten bekannten Werke Pinocchio stammt aus dem Jahr 1969, ein im Offsetdruck hergestelltes Buch, in dem Originalzeichnungen auf Film unter Verwendung des Stempels Pinocchio der Walt Disney Productions verwendet wurden. Von 1974 bis 2005 war er Professor an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg. Zu seinen bekanntesten Studenten gehörten Martin Kippenberger und Albert Oehlen. Böhmler war ab 1994 Mitglied im Deutschen Künstlerbund. weiterlesen…
Böhmler war – neben KP Brehmer – einer der ersten Künstler in Deutschland, die sich für moderne Techniken der Bildreproduktion interessierten. Durch einfaches Fragen nach den Mechanismen der Technik und durch das Spielen mit den Möglichkeiten des Mediums machte er auf Regeln und Funktionen aufmerksam, die der Wahrnehmung sonst meist entgehen. Sein Umgang mit Radio, Cassettengerät, Fotoapparat, Film- oder Videokamera war ironisch.
In Böhmlers Bildern und Objekten kommt der Verwendung von Sprache als Kommentar, Erläuterung oder Wortspiel eine zentrale Rolle zu. Die Sprache als Grundlage der Kommunikation war für ihn das Medium höchster Authentizität. Aber auch hier zielte seine Untersuchung immer wieder auf den tatsächlichen Sinngehalt der Wörter, Sätze und Begriffe.
Claus Böhmler lebte und arbeitete in Hamburg, er wurde auf dem Friedhof Ohlsdorf beigesetzt. Die Grabstätte befindet sich im Planquadrat AC 17 nordöstlich vom Nordteich.