(* 8. November 1924 in Erlangen; † 9. März 2019 in Gerlingen) war ein deutscher Künstler, Maler und Grafiker, der dem Konstruktivismus zuzuordnen ist. weiterlesen…
Keppler wuchs als jüngstes von vier Geschwistern in einem katholischen Elternhaus in Stuttgart auf. Sein Vater war freier Architekt und brachte ihn bereits in frühen Jahren mit dem Jugendstil in Berührung. Nach der Schule begann Keppler 1939 seine Ausbildung bei der Reproanstalt Reisacher in Stuttgart und erlernte dort die Grundlagen des graphischen Gewerbes: von der Chemiegrafie über die Reproduktionsfotografie, die Lithografie und Offsettechnik bis hin zu Drucktechnik und Handsatz. 1942 beendete Keppler seine Berufsausbildung und erhielt im selben Jahr den Stellungsbefehl zum Reichsarbeitsdienst, woraufhin er 1943 zum Dienst bei der Wehrmacht abberufen wurde. Bei der Wehrmacht absolvierte er eine Grundausbildung zum Nachrichtenmann. Aus der französischen Kriegsgefangenschaft entlassen, kehrte er 1948 nach Stuttgart zurück und begann ein Studium der Grafik an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in der Zeichenklasse bei Gerhard Gollwitzer. Schwerpunkt seines Studiums waren Schriftgestaltung, Typografie, Plakat und Signet. Dabei wurde er stark von der „Stuttgarter Schule“ und den Professoren Eugen Funk und Walter Brudi geprägt. Im Frühjahr 1950 wurde Keppler von Anton Stankowski als studentischer Mitarbeiter für sein Atelier in Stuttgart angeworben. Bei Stankowski erlernte Keppler die praxisbezogene Arbeit, die ihn nachhaltig beeinflusste. Die Gestaltungskriterien Stankowkis, die ein Wechselspiel zwischen Design und Kunst waren, waren zeitlebens handlungsleitend für die Arbeiten Kepplers. 1952 beendete er sein Studium an der Kunstakademie Stuttgart, woraufhin er weitere zwei Jahre im Atelier von Anton Stankowski tätig war. 1954 verließ Keppler das Atelier und war seitdem als freier Künstler, Maler und Grafiker tätig.
Helmut Keppler setzte sich bereits im Elternhaus intensiv mit Gestaltung auseinander. Sein Vater war Architekt, der in der Zeit der Neuen Sachlichkeit, des Internationalen Stils, sich vehement dem Jugendstil verschrieben hat. Keppler litt unter der rigorosen Beharrlichkeit des Vaters und wandte sich intensiv der Moderne zu, was ihn zum Konstruktivismus brachte. Bereits seine frühen Arbeiten fußen auf den Grundelementen von Punkt, Linie, Fläche, Kreis, Quadrat und Dreieck. Der Konstruktivismus Kepplers ist dabei von der Natur inspiriert und ist stets auf der Suche nach Gesetzmäßigkeiten. Dabei ist der rote Faden die bewusste, zielgerichtete Gestaltung, welche sich durch das gesamte Werk zieht. Es geht ihm um Struktur, Bewegung und Reihung geometrischer Elemente. Für Keppler ist die die Struktur der Aufbau, das Gefüge, die Gliederung eines Ganzen, dessen Teile in räumlicher, formaler oder gedanklicher Beziehung zueinander stehen. Bewegung bedeutet dabei die statische Ordnung verändern, Aktivität auslösen und Spannung erzeugen.