(* 22. September 1930 in Huesca; † 22. Juli 1998 in Cuenca) war ein spanischer Künstler und Bruder des Filmregisseurs Carlos Saura. weiterlesen…
Antonio Saura wurde 1930 in Huesca geboren. Eine Tuberkulose zwang ihn in Madrid zu fünfjähriger totaler Ruhe, was ihn 1947 veranlasste, mit dem Malen und Schreiben zu beginnen. Seine künstlerischen Einflüsse erhielt er zunächst von Hans Arp und Yves Tanguy. In zahlreichen Zeichnungen und Malereien mit surrealistischem „Traumwelt-Charakter“ entwickelte er früh einen persönlichen Stil. Unter Verwendung eines flach und flüssig aufgetragenen, reichen Farbmaterials entstanden vor allem imaginäre Landschaften. Mittels seines gestischen Stils fand er zu einer radikal abstrakten, stets farbigen Malerei, mit einer organisch-aleatorischen Konzeption.
Die Fläche der Leinwand bearbeitete er häufig in unterschiedlichen Werkmethoden, wobei er sich formaler, ganz spezifischer Strukturelemente bediente, die er immer weiter entwickelte. So entstanden die ersten Formen, die zum archetypischen Modell des weiblichen Körpers oder menschlicher Köpfe mutierten. Diese beiden Grundthemen machten den Großteil seines weiteren Schaffens aus. Ab 1956 begann Saura mit seinen umfangreichen Werkreihen Damen, Akte, Selbstbildnisse, Schweißtücher, Kreuzigungen, die er auf Leinwand oder auf Papier malte.
Ab 1959 entstand ein umfangreiches Œuvre grafischer Arbeiten, darunter originelle Illustrationen zu Cervantes’ Don Quijote, Orwells 1984, Pinocho (Pinocchio) in der Fassung von Christine Nöstlinger, Kafkas Tagebücher, Quevedos Trois visions und zahlreiche andere Texte. Ab 1960 beschäftigte er sich mit der Plastik, wobei er verschiedene Metallelemente zusammenschweisste, um menschliche Köpfe, ganze Gestalten oder Kreuzigungen zu schaffen. Ab 1967 lebte er ausschließlich in Paris. Er engagierte sich im Widerstand gegen das Franco-Regime und nahm an zahlreichen Diskussionen und Streitgesprächen zu Fragen der Politik, der Ästhetik oder des künstlerischen Schaffens teil. Thematik und Bilderfindung wurden von da an reichhaltiger. Es entstanden die Zyklen „Frau-Sessel“, imaginäre Porträts, Goyas Hund sowie imaginäre Porträts Goyas. 1971 wandte er sich vom Malen auf Leinwand ab (er kehrte jedoch 1979 wieder zu diesem Werkträger zurück) und widmete sich der Schriftstellerei, sowie dem Zeichnen und dem Malen auf Papier. Ab 1977 wurden seine Schriften veröffentlicht. Zudem schuf er mehrere Bühnenausstattungen für Theater, Ballett und Oper. Von 1983 bis zu seinem frühzeitigen Tod nahm er seine Themen und Figuren wieder auf und entwickelte diese zu einem umfangreichen Werk.
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