(katal. Aristides Maillol, * 8. Dezember 1861 in Banyuls-sur-Mer, Pyrénées-Orientales; † 27. September 1944 ebenda) war ein französischer Bildhauer, Maler und Grafiker. weiterlesen…
Er galt in Frankreich als der wichtigste Antipode Auguste Rodins und beeinflusste die europäische Plastik in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts nachhaltig. Maillol wird oft als „Cézanne der Bildhauerei“ bezeichnet, weil er der Plastik – so wie Cézanne der Grafik – den Weg zur Abstraktion ebnete. Erst ab 1895 begann Maillol, sich der Bildhauerei zuzuwenden. 1902 trat er mit einer großen Ausstellung in der Galerie Ambroise Vollard mit seinen bildhauerischen Werken erstmals in die Öffentlichkeit.
Das Hauptthema seines bildhauerischen Schaffens war der weibliche Akt. Mit seinen voluminösen, sinnlich weiblichen Figuren in vollendetem Ebenmaß schuf Maillol eine plastische „Liebespoesie“ (Harry Graf Kessler). Maillol verzichtete weitgehend auf Details und individuelle Züge, dafür strahlen seine Akte in ihrem geschlossenen Volumen unendliche Ruhe und harmonische Ausgewogenheit aus.
1905 stellte er sein erstes monumentales Hauptwerk La Méditerranée (‚Das Mittelmeer‘) im Salon d'Automne aus. Seine Frau Clotilde hatte dafür Modell gestanden. Diese Großplastik verkörpert seine Verbundenheit mit der Mittelmeerkultur. Sie ist typisch für sein gesamtes bildhauerisches Schaffen. Die Oberfläche ist gleichmäßig geglättet und steht ganz im Gegensatz zu dem dramatischen Werk Rodins mit seinen aufgewühlten Oberflächen und bewegten Silhouetten. Für Maillol ist das allegorische Allgemeingültige von Bedeutung, das Individuelle wird nebensächlich. Seine Werke sind klar aufgebaut und ruhen in sich, ohne klassizistisch zu wirken.
Zum graphischen Werk Maillols gehören neben Zeichnungen, Radierungen und Lithographien insbesondere Holzschnitte. Wie die Plastik zeichnet sich auch sein graphisches Werk durch die Betonung einfacher Linien und Konturen aus.
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