(* 24. November 1914 in London, Großbritannien; † 25. April 2003 in Stroud, Gloucestershire) war ein britischer Bildhauer. weiterlesen…
Lynn Chadwick ist bekannt für seine Skulpturen aus verschweißten Eisenteilen, die er auch als Mobiles fertigte. Seine Arbeiten zeigen dabei Anklänge an die Kunst von Alexander Calder, verfolgen aber in der Konzeption eher ein architektonischen als ein plastischen Prinzip.
Auf der Eliteschule „Merchant Taylor's School“ in Northwood, Middlesex erhielt Lynn Chadwick eine Architekturausbildung. Nach dem Schulabschluss ging er auf Studienreise nach Frankreich. In den Jahren 1933 bis 1939 arbeitete er als Zeichner für verschiedene Londoner Architektenbüros. Während des 2. Weltkriegs war er Pilot der Britischen Marineluftwaffe.
Seine ersten künstlerische Schritte begann Chadwick mit Zeichnungen (er arbeitete nach dem Zweiten Weltkrieg als selbständiger Zeichner), mit Aquarell- und Ölmalerei. Von 1946 bis 1952 war er selbständiger Designer für Textilien, Möbel, Architektur. Er wurde finanziell unabhängig, begann mit Skulpturkonstruktionen zu experimentieren und sich ausschließlich der Bildhauerei zu widmen Seine ersten Skulpturen fertigte er nach Kriegsende. 1947 arbeitete er mit dem Architekten Rodney Thomas zusammen, der großen Einfluß auf ihn hatte. Die erste Teilnahme seiner Skulpturen an einer Ausstellung erfolgte 1949 in der Galerie von Charles und Peter Gimpel in London. Seine erste Einzelausstellung fand im Jahr 1950 statt. Ab 1951 schuf er zahlreiche Auftragsarbeiten, u.a. ein Mobile und ein Stabile für das Festival of Britain. 1952 stellte er im britischen Pavillon auf der Biennale in Venedig aus. 1953 wurde er mit dem 3. Preis beim internationalen Wettbewerb für das "Denkmal des unbekannten politischen Gefangenen" ausgezeichnet. Seither erlangten seine Skulpturen internationale Aufmerksamkeit, er war mehrfach Teilnehmer der Biennale von Venedig und der documenta in Kassel.
Lynn Chadwick erhielt mehrere internationale Preise und Auszeichnungen, unter anderem im Jahr 1956 in Venedig den „Biennale Grand Prix für Bildhauerei“. 1959 wurde er in Padua mit dem 1. Preis beim Concorso Internazionale del Bronzetto ausgezeichnet. 1960 war er Gewinner der internationalen Ausstellung von Zeichnungen und Radierungen in Lugano. Im Jahr 1964 wurde Lynn Chadwick von der Königin Elisabeth II. zum Commander of the British Empire ernannt. 1985 erhielt er den Ordre des Arts et des Lettres des französischen Kultusministeriums.
Seine anfangs harten metallischen Tier-ähnlichen Skulpturen wurden im Verlauf seines künstlerischen Schaffen weicher und dem Menschen ähnlicher. In Lypiatt Park, Stroud, Gloucestershire, ließ sich Lynn Chadwick nieder und richtete dort einen Skulpturenpark ein. Er starb in seinem Wohnort im Jahr 2003.
Um 1950 vereinen Lynn Chadwicks Mobiles und Stabiles sowohl statische als auch bewegliche Elemente. Als einer der bedeutenden figürlichen Bildhauer der Nachkriegszeit in Großbritannien strebte er eine Synthese abstrakter und figürlicher Komponenten an. Die Werke der frühen 50er Jahre, die in ihrer Grundauffassung abstrakt sind, erinnern an insektenähnliche Konfigurationen, aber auch an totemartige Objekte. Im oberen Bereich überwiegend massiv, stehen sie auf fragilen, dünnen Beinen. Die Arbeiten der 70er Jahre sind oft abstrakte Figurenpaare, deren konstruktive Grundauffassung von wenigen menschlichen Körperteilen unterbrochen wird. Die Massivität der Skulpturen wird durch Elemente, die nach oben oder zur Seite hinausragen, aufgehoben.
Reviews
There are no reviews yet.