(* 25. April 1941 in Reichenberg, heute Liberec, Tschechische Republik) ist ein deutscher Maler, Grafiker und Bildhauer und seit 1988 Rektor der Düsseldorfer Kunstakademie. weiterlesen…
Lüpertz floh 1948 mit der Familie aus Böhmen nach Rheydt, studierte von 1956 bis 1961 an der Werkkunstschule Krefeld bei Laurens Goosens, bekam einen Studienaufenthalt im Kloster Maria Laach, arbeitete im Bergbau unter Tage und für ein Semester an der Kunstakademie Düsseldorf. Seit 1961 ist er in Düsseldorf auch als freischaffender Künstler tätig. 1962 zog Lüpertz nach West-Berlin. Dort gründete er zusammen mit Bernd Koberling und Karl Horst Hödicke die Selbsthilfegalerie „Großgörschen 35“. 1970 erhielt Lüpertz den Preis der Villa Romana und hielt sich im Rahmen eines einjährigen Stipendiums in Florenz auf. 1976 nahm er eine Professur an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe an. 1982 war er mit Werken auf der documenta VII in Kassel zu sehen. 1986 wurde er Professor an der Kunstakademie Düsseldorf, wo man ihn 1988 zum Rektor berief.
Lüpertz lebt und arbeitet in Berlin, Karlsruhe, Düsseldorf und Florenz. Er ist verheiratet und hat fünf Kinder. Wegen seiner oft selbstgefälligen öffentlichen Auftritte, seiner egozentrischen Rhetorik und seines extravaganten Lebensstils wird der Künstler auch als „Malerfürst“ bezeichnet.
Im Gegensatz zu der vorherrschenden abstrakten Tendenzen in der Malerei seiner Zeit gestaltete der junge Lüpertz einfache gegenständliche Motive in expressiver Manier. 1962 entwickelte er in Berlin seine „dithyrambische Malerei“. 1964 folgte anlässlich der Eröffnung der Galerie „Großgörschen 35“ die Ausstellung „Dithyrambische Malerei“. Zwei Jahre später erschien „Kunst, die im Wege steht. Dithyrambisches Manifest“.
Viele seiner Werke werden dem Neoexpressionismus zugeschrieben. 1969 bis 1977 malte er in Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte vorwiegend „deutsche Motive“ (symbolträchtige Gegenstände der Vergangenheit wie Stahlhelme, Schaufeln oder Flaggen) in großen Formaten. 1977 gab er dieses Sujet auf. Es folgten „Stil-Bilder“, die sich an der abstrakten Malerei der fünfziger Jahre orientieren. Anfang der achtziger Jahre enden diese Tendenzen zugunsten einer neuen Gegenständlichkeit und Räumlichkeit. In dieser Phase entstanden unter Anderem Serienbilder, die er mit Zitaten aus der Kunstgeschichte betitelte. Seit 1980 entwirft Lüpertz auch Bühnenbilder und Skulpturen.
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