Bernd Berner
(* 24. September 1930 in Bergedorf; † 12. Juli 2002 in Stuttgart) war ein deutscher Maler und Grafiker. weiterlesen…Bernd Berner absolvierte eine Ausbildung zum Lithografen. Durch die durch den Nationalsozialismus entstandene künstlerische Zäsur war auch der junge Bernd Berner auf der Suche nach neuen künstlerischen Äußerungen und wandte sich zunächst den französischen Kubisten, insbesondere Fernand Léger, zu. Als Berner 1947 Baumeisters Buch "Das Unbekannte in der Kunst" in die Hände fiel, war die für ihn eine Offenbarung, die den jungen Künstler maßgeblich beeinflusste. 1952 zog er nach Stuttgart, wo er mit Willi Baumeister zusammentraf. Seine Werke aus dieser Zeit sind erstmal gänzlich abstrakt und deutlich von Furchen und skripturalen Strukturen geprägt. Zwischen 1956 und 1958 verloren der direkte Einfluss Baumeisters sowie die Affinität zum Tachismus und Informel zunehmend an Bedeutung. Die Farben in Berners Werken zogen sich zu Feldern von organisierter Bildstruktur zusammen. In der Auseinandersetzung mit der gegenstandsfreien Malerei der europäischen Moderne ab 1959 definierte er den Begriff des „Flächenraums“ (Überschreibungen und Übermalungen, die zu einem dichten Geflecht führen und somit der Fläche einen gewissen Raum einräumen) für die Mehrzahl seiner Arbeiten. Diesen Begriff behielt er sein Leben lang bei. Ab 1960 stellte er international aus. Einzelausstellungen fanden vor allem in Deutschland, Frankreich, der Schweiz und Italien statt. Von 1971 bis 1994 hatte er eine Professur für Malerei an der Fachhochschule für Gestaltung in Pforzheim inne. Seine Ateliers befanden sich in Stuttgart sowie zeitweilig in Bern und Paris. Zusammen mit Klaus Jürgen-Fischer, Eduard Micus, Erwin Bechtold und Rolf-Gunther Dienst gründet Berner 1965 die Künstlergruppe SYN, welche die Idee einer ganzheitlichen Kunst jenseits der Festlegung eines Formalismus vertreten. Die Gruppe löst sich jedoch 1970 wieder auf.
Werke von Bernd Berner befinden sich in zahlreichen privaten und öffentlichen Kunstsammlungen, unter anderem in der Thompson Collection/Pittsburgh, USA; der Sammlung der Villa Romana; der Sammlung der Bundesrepublik Deutschland/Berlin; der Staatsgalerie Stuttgart; dem Herzog Anton Ulrich-Museum/Braunschweig; der Kunsthalle Karlsruhe sowie der Nationalgalerie Berlin und der Kunsthalle Mannheim.
Bernd Berner war Mitglied des Deutschen Künstlerbundes und stellte dort ebenso regelmäßig aus wie in den Ausstellungen der Darmstädter Sezession oder den jährlichen Großen Kunstausstellungen im Haus der Kunst in München.
Seine Ateliers befanden sich in Stuttgart sowie zeitweilig in Bern/Schweiz und Paris/Frankreich. 2002 stirbt Bernd Berner in Stuttgart.
Sein künstlerischer Nachlass befindet sich in Köln bei VAN HAM Art Estate. Der dokumentarische Nachlass befindet sich im Deutschen Kunstarchiv in Nürnberg.