genannt César (* 1. Januar 1921 in Marseille; † 6. Dezember 1998 in Paris) war ein international bedeutender französischer Bildhauer des Nouveau Réalisme. weiterlesen…
Während er unter seinem Nachnamen so gut wie nicht beziehungsweise nur Eingeweihten bekannt ist, ist er als César weltberühmt. Er hat auch den César, die Trophäe des französischen Filmpreises, geschaffen. César Baldaccini, als Sohn einfacher Einwanderer aus der Toscana am 1. Januar 1921 in Marseille geboren, besuchte dort die École des Beaux-Arts und kam 1942 nach Paris. Als mittelloser Student der Pariser École des Beaux-Arts arbeitete er in einer traditionellen Bildhauerklasse, wohnte unter dem Atelier von Alberto Giacometti, gewann Preise, besuchte Constantin BrâncuÅŸi und Pablo Picasso. Sein Werdegang ging also vom soliden Handwerk aus und durch die akademische Lehre hindurch. Am Weg zum Star in der Kunstszene standen Patriarchen der klassischen Moderne.
1961 schloss sich César der losen Künstlervereinigung Nouveaux Réalistes an, welche im Jahr zuvor in Mailand gegründet worden war. Von Anfang an verstanden sich die Nouveaux Réalistes als programmatische Gruppe unter der intellektuellen Regie des Kunstkritikers Pierre Restany. Der 39-jährige César hatte sich mit seinen Plastiken aus geschweißtem Alteisen auf internationalen Ausstellungen bereits einen Namen gemacht: 1956 auf der Biennale in Venedig, 1957 auf den Biennalen in São Paolo und Carrara sowie in der Hanover Gallery in London, 1958 im Carnegie Institute Pittsburgh und auf der Weltausstellung in Brüssel, 1959 auf der documenta II in Kassel (er war ebenfalls auf der documenta III 1964 und auf der 4. documenta 1968 vertreten) und in der Galerie Claude Bernard in Paris, wo das Vernissage-Publikum die Rue des Beaux Arts verstopfte.
Durch puren Zufall sei er mit seinen Kompressionen zu den jüngeren Nouveaux Réalistes gestoßen und habe deren Manifest nachträglich unterzeichnet, da es eine gemeinsame Idee über die direkte Aneignung der Realität gegeben habe. Während die Kritik den Kunststatus der industriell gepressten Autowracks bezweifelte, sei ihm erst durch Restany bewusst geworden, dass die Kompressionen alle Bedingungen des "Objektes" erfüllten und dass eine progressive Linie vom Fahrrad-Rad Duchamps von 1913 zu den hydraulisch zerquetschten Autos von 1960 führe
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