(* 8. März 1904 in Frankfurt am Main; † 7. November 1998 in Lugano, Tessin; eigentlich Ernst Bott) war als deutscher Maler ein Vertreter der „Zweiten Ecole de Paris“, also des französischen „Informel“. weiterlesen…
Sein künstlerisches Schaffen weist zwei scheinbar gegensätzliche Schwerpunkte auf: surreale, phantastische Gegenständlichkeit und tachistisch, geometrische Abstraktion. Sein Werk besteht aus Gemälden, Glasmalereien, Handzeichnungen, Aquarellen, Gouachen, Plastiken und Objekten; auch als Bühnenbildner hat er sich betätigt.
Wechselhaft und unstet wie sein persönlicher Lebensweg verläuft auch der künstlerische Werdegang von Francis Bott: In den 1930er Jahren im Stil der Neuen Sachlichkeit beginnend findet er durch seine Bekanntschaft mit Max Ernst und Freundschaft mit Francis Picabia sowie seine Beschäftigung mit Salvador Dali in den 1940er Jahren unmittelbar zum Surrealismus. 1948 wendet sich Bott der Abstraktion zu, der – wie er es ausdrückt – „neuen Weltsprache avantgardistischer Kunst“. Wesentlich für seinen künstlerischen Erfolg ist seine Begegnung mit Alix de Rothschild, die Bott 1952 kennen lernt; sie kauft von ihm ein erstes Bild und gewährt ihm ein Stipendium für ein Jahr. In den 1950er und 1960er Jahren gelangt er so zu seinem persönlichen Ausdruck im abstrakt-expressiven Spachtelauftrag von Farben, vor allem seinem „Bott-Blau“. Es entsteht ein eigenständiges Werk aus Themen abstrakter, stark farbiger Gestaltung; es sind seine überzeugendsten Bilder.
Francis Botts künstlerischer Erfolg wächst. Im Sommersemester 1962 lehrt er als Gastdozent an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Seit Anfang der 1960er Jahre werden seine Arbeiten in zahlreichen Galerien Europas ausgestellt.
In seiner letzten, in den 1970er Jahren einsetzenden Schaffensphase, die ab etwa 1976 von der Rückwendung zu seinen surrealistischen Wurzeln geprägt ist, nimmt Bott seine eruptiven Ausdrucksformen zurück; seine Gemälde und Gouachen zeigen nun räumliche „Konstruktionen“. Sie werden gefälliger, lassen die Darstellung menschlicher Gestalten wieder zu und spiegeln zuweilen die Heiterkeit weisen Alters. Francis Bott selbst sieht am Ende seine abstrakten und surrealen Arbeiten als einheitliches Werk, als Synthese lebenslangen Schaffens.
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