(* 9. Februar 1932 in Dresden) ist ein deutscher Maler. Er lebt und arbeitet in Köln. weiterlesen…
Gerhard Richter wuchs in Reichenau (heute Bogatynia) und Waltersdorf in der Oberlausitz auf. 1950 wurde sein Aufnahmeantrag für die Hochschule der bildenden Künste in Dresden abgelehnt. 1951 schließlich konnte er sein Studium an der dortigen Kunstakademie antreten. Seine Lehrer waren Karl von Appen, Ulrich Lohmar und Will Grohmann. 1955 schuf Richter für sein Vordiplom ein Wandgemälde (Abendmahl mit Picasso) für die Mensa der Dresdner Akademie. Von 1957 bis 1961 arbeitete Richter als Meisterschüler an der Akademie und übernahm Staatsaufträge der DDR. In dieser Zeit entstand ein umfangreiches Werk an Wandbildern.
Ende Februar 1961 floh Gerhard Richter über West-Berlin nach Westdeutschland. Seine in der DDR geschaffenen Kunstwerke musste er zurücklassen, teilweise soll er sie noch vor seiner Abreise verbrannt haben. Nur wenige dieser Bilder blieben erhalten und sind noch nicht in seinem Werkverzeichnis enthalten. Sein Kunststudium setzte Richter von 1961 bis 1964 an der Kunstakademie Düsseldorf bei Friedrich Macketanz und K. O. Götz fort.
Nachdem Gerhard Richter Ende der 1960er Jahre als Kunsterzieher gearbeitet hatte und 1967 Gastdozent an der Hochschule der Bildenden Künste in Hamburg war, erhielt er 1971 an der Düsseldorfer Kunstakademie eine Professur für Malerei. Hier lehrte er bis zum Jahre 1993. 1972 setzte er sich mit Uwe Johnson, Heinrich Böll, David Hockney, Günther Uecker, Henry Moore, Richard Hamilton, Peter Handke und Martin Walser für seinen Kollegen Joseph Beuys ein, dem vom damaligen nordrhein-westfälischen Kultusminister Johannes Rau die Lehrerlaubnis entzogen worden war.
1964 erhielt Richter die Gelegenheit zur ersten Einzelausstellung und wurde bald in vielen in- und ausländischen Galerien sowie Museen präsentiert.
Gerhard Richters internationale künstlerische Anerkennung stieg in den Folgejahren, so dass ihm in den Jahren 1993/1994 eine umfassende Retrospektive mit Stationen in Paris, Bonn, Stockholm und Madrid gewidmet wurde. 2002 feierte ihn das Museum of Modern Art, New York, anlässlich seines 70. Geburtstags mit einer umfassenden Retrospektive.
Anfang 2005 fand in der Düsseldorfer Kunstsammlung NRW K20 eine umfangreiche Ausstellung statt, in der unter anderem die Scheibenbilder und die Gemäldegruppe acht grau zu sehen waren. Die Ausstellung wurde anschließend in der Münchner Städtischen Galerie im Lenbachhaus sowie in Kanazawa und Sakura in Japan präsentiert.
2005 wurde in Dresden das Gerhard Richter Archiv ins Leben gerufen, das unter der Leitung von Dietmar Elger, Richters langjährigem Assistenten und Biografen, neben der Erforschung von Leben und Werk des Künstlers auch ein neues Werkverzeichnis erstellt.
Am 21. Februar 2007 wurde das Lebenswerk des Jubilars auch in seiner Heimatstadt Dresden gewürdigt: In der Galerie des Neuen Sächsischen Kunstvereins hielt der Jugendfreund und Studienkollege, der emeritierte Professor für Bildhauerei an der Dresdner Hochschule für Bildende Künste, Helmut Heinze, einen Vortrag über die „Dresdner Zeit Gerhard Richters vor 1961“ und zeigte bisher unveröffentlichte Werke aus dieser Zeit.
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