(* 18. Februar 1857 in Leipzig; † 4. Juli 1920 in Großjena bei Naumburg (Saale)) war ein Bildhauer, Maler und Grafiker. Sein Werk ist vornehmlich dem Symbolismus zuzuordnen. weiterlesen…
Die Stilzuweisung Symbolismus kann für das gesamte grafische Werk gelten, in dem der Themenkreis von Sehnsucht, Leidenschaft, Liebe, Erotik und Tod, mal mehr mal weniger deutlich dargestellt und nicht selten selbstironisch behandelt wird. So werden die 'Helden' der Ovidischen Metamorphosen (zum Beispiel Amor und Psyche, Narzissus uvm.) in Klingers Radierungen vor ihrem Schicksal (Verwandlung in Bäume, Ertrinken) gerettet. („Amor und Psyche“, „Rettung Ovidischer Opfer“). Auch hier findet sich wieder ein Bezug zur Musik: Die Zyklen tragen zusätzlich zu den den Titeln die Bezeichnungen Opus I bis Opus XIV.
Sein Schaffen entsteht wie selbstverständlich für ein bildungsbürgerliches Publikum. Nur mit einer humanistischen Grundbildung sind seine Anspielungen zu verstehen. Doch sind die Inhalte mehr als nur ein intellektuelles Spiel einer kleinen Gesellschaftsschicht. Die Behandlung von Liebe, Erotik und Tod in ihrer verhängnisvollen Verknüpfung war genauso eine kritische Auseinandersetzung mit einer sexualitätsfeindlichen Doppelmoral und wie die Bekundung der Notwendigkeit einer Sozialgesetzgebung, die in den „Dramen“ quasi angemahnt werden. So beriefen sich Künstler des frühen 20. Jahrhunderts, wie Käthe Kollwitz, Ernst Barlach, Edvard Munch und Max Beckmann (Expressionismus) oder Max Ernst (Surrealismus) auf Max Klinger und nutzten direkte Bildzitate.
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