Max Peiffer-Watenphul
(* 1. September 1896 in Weferlingen; † 13. Juli 1976 in Rom) war ein deutscher Maler. weiterlesen…Max Peiffer Watenphul war ein Sohn des Apothekers Karl Josef Emil Peiffer und seiner Frau Anna geboren.
Auf Wunsch der Eltern begann er ein Medizinstudium in Bonn, entschied sich dann aber zum Jurastudium in Straßburg, Frankfurt am Main und München. Dort sah er Bilder Paul Klees in der Buchhandlung Goltz; später begegnete er dem Künstler auch persönlich. 1918 promovierte er über Kirchenrecht in Würzburg und legte das Referendarexamen ab. Es folgten einige Monate Militärausbildung in einer Kaserne in Mülheim an der Ruhr. 1919 fasste er den Entschluss, Maler zu werden und die juristische Laufbahn aufzugeben.
1919 wurde Max Peiffer Watenphul Schüler am Bauhaus in Weimar. Von Walter Gropius erhielt er die Erlaubnis, in allen Werkstätten zu hospitieren. Er bekam ein eigenes Atelier und besuchte den Vorkurs von Johannes Itten. In diese Zeit fällt der Beginn der Freundschaft mit Oskar Schlemmer, Wassily Kandinsky, Gerhard Marcks, Josef Albers, Paul Klee, Kurt Schwitters und Else Lasker-Schüler.
Der Galerist Alfred Flechtheim nahm Max Peiffer Watenphul unter Vertrag und sicherte ihm so finanzielle Unabhängigkeit. 1925 war er mehrfach bei Alexej Jawlensky in Wiesbaden, wo er eine Ausstellung im Museum einrichtete. Es folgten eine Reise mit Maria Cyrenius nach Ragusa, Jugoslawien und eine Reise nach Südfrankreich, Paris, Florenz und Rom.
1927 bis 1931 war er Lehrer für allgemeinen künstlerischen Entwurf an der Folkwangschule in Essen, wo auch Max Burchartz und Grete Willers, die mit ihm am Bauhaus in Weimar gewesen waren, unterrichteten. Mehrere Aufenthalte in Berlin und Reisen nach Paris folgten. Das während der Bauhauszeit entstandene Interesse an der Fotografie konnte Peiffer Watenphul an der Folkwangschule vertiefen. 1931 beendete er seine Lehrtätigkeit in Essen.
1937 wurde die Situation in Deutschland immer bedrückender, die Post des Künstlers wurde überwacht, seine Bilder wurden aus den deutschen Museen entfernt: Nationalgalerie Berlin, Folkwang Museum Essen, Städtische Kunstsammlung Kassel, Städtische Kunsthalle Mannheim. Das in Pittsburgh ausgezeichnete „Blumenstillleben“, inzwischen Bestand der Nationalgalerie, wurde in der Ausstellung „Entartete Kunst“ in München 1937 gezeigt. Peiffer Watenphul entschloss sich im Herbst zur endgültigen Übersiedlung nach Italien.
1941 war Peiffer Watenphul aus finanziellen Gründen gezwungen, eine Stellung in Krefeld an der Fachschule für textile Flächenkunst als Nachfolger von Johannes Itten anzunehmen und nach Deutschland zurückzukehren. Er übernahm die Zeichen- und Malklasse. Häufigere Besuche bei Oskar Schlemmer in Wuppertal fanden statt. 1943 wurde das Krefelder Atelier zerstört. Den Sommer desselben Jahres verbrachte Peiffer Watenphul in Wien, danach unterrichtete er bis Winter 1946 an der Kunstgewerbeschule in Salzburg, wo er großen Einfluss auf die jungen Salzburger Maler ausübte.
1946 erhielt Peiffer Watenphul als Deutscher keine Aufenthaltsgenehmigung in Salzburg. Er flüchtete deshalb über Südtirol zu seiner Schwester nach Venedig, wo er dann zwölf Jahre lebte. 1948 nahm er an der Biennale in Venedig teil. In Venedig fand 1948 seine erste Einzelausstellung nach dem Krieg statt. 1949 machte er die erste Nachkriegsreise in den Süden Italiens nach Rom, Neapel, Caserta, Positano und Capri.
Seit 1952 beteiligte er sich regelmäßig an der Großen Kunstausstellung im Haus der Kunst, München. Lange gehörte er der Münchner Secession an. Er begann auf Anregung der Zürcher Galeristin Chichio Haller (geb. Trillhaase) erste Farblithographien zu erstellen. 1952 hatte er Ausstellungen im Museum Folkwang Essen, im Museum am Ostwall Dortmund und im Städtischen Museum Wuppertal. Im März 1956 hatte er eine bedeutende Ausstellung in der Salzburger Residenz. 1957 zeigte der Kunstverein in Stuttgart in seinen Räumen eine Ausstellung mit 60 Gemälden, 40 Aquarellen und mehreren graphischen Blättern und Zeichnungen.
Im Herbst 1958 übersiedelte Peiffer Watenphul nach Rom. In den 1960er-Jahren machte er viele Reisen in den Süden Italiens. Peiffer Watenphul wurde als Nachfolger Kokoschkas an die Internationale Sommerakademie für Bildende Kunst in Salzburg berufen und unterrichtete dort jeweils drei Monate im Jahr. 1965 wurde der Künstler ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in München. Im selben Jahr zeigte die römische Galleria La Medusa eine Ausstellung seiner Werke von 1921 bis 1964. Zu seinem 70. Geburtstag 1966 veranstalteten die Galeristen Otto Stangl in München und Friedrich Welz in Salzburg Ausstellungen. Im November 1969 erhielt er das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland.
Im Dezember 1970 entstand das letzte Gemälde, im weiteren Verlauf nur noch Zeichnungen, Aquarelle und Lithographien. 1972 fand eine Retrospektive in der Kunsthalle in Darmstadt mit 90 Gemälden und 60 Aquarellen statt.
Max Peiffer Watenphul starb kurz vor seinem 80. Geburtstag am 13. Juli 1976 in Rom, er wurde auf dem Cimitero acattolico in Rom beigesetzt.
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